Können sich Menschen bald wie ein Chamäleon unsichtbar machen?
Was könnte der Mensch alles machen, wenn er unsichtbar werden könnte?! Eine Antwort auf diese Frage geben uns Filmfiguren wie Hollow Man oder Die Unsichtbare von den Fantastic 4, die für ihre Umwelt nicht mehr wahrnehmbar sind. Währenddessen nutzen Harry Potter oder Frodo Beutlin noch ihren Tarnumhang, um sich von den Blicken ihrer Feinde zu verbergen. Doch wie real ist das?
Das US-amerikanische Unternehmen HyperStealth Biotechnology Corp. arbeitet schon seit 2012 an ihrer Quantum Stealth Technology und entwickelte im Geheimen für das US-Militär einen Quantum Stealth Suit. Dieser soll es militärischen Spezialeinheiten erlauben nicht nur verdeckt, sondern nahezu unsichtbar zu operieren! Kein Wunder also, dass man so wenig über diese Technologie erfährt. Erst durch die Anmeldung zum Patent im Frühsommer diesen Jahres wurde die geheime Technologie bekannt.
Welche Technologie hinter dem Quantum Stealth Suit nun aber genau steckt, bleibt weiterhin geheim. Die Herausforderung, eine solche Technologie in die Realität umzusetzen, liegt in erster Linie an dem benötigten Material. Das müsste sich auf Quantenebene in Sekundenbruchteilen verändern und blitzschnell unterschiedliche Strukturen und Farben annehmen. Darüber hinaus muss es natürlich flexible und energie-effizient sein, um die Beweglichkeit und Verwendung des Trägers nicht einzuschränken. Ein Vorbild bei der Entwicklung eines solchen Materials könnte das Chamäleon sein, das mit Hilfe von chemischen Prozessen seine Farbe an die Umgebung anpassen kann.
Dadurch wird eine weitere Herausforderung deutlich, nämlich das Scannen der Umgebung, an die sich das Material anpassen soll. Um vollständig unsichtbar werden zu können, muss der Anzug die Blickperspektive von potenziellen Beobachtern analysieren und kennen – und das nicht nur aus einer Richtung! Dies könnte von Minikameras übernommen werden, die die Umgebung so aufnehmen, wie sie ein Beobachter sehen würde, und sie anschließend auf das Material projizieren. Dies müsste jedoch nahezu in Echtzeit geschehen, damit auch bei Bewegungen das Bild für den Beobachter nicht verzerrt wird.
Eine potenzielle Lösung bietet ein Material, das den Effekt der Unsichtbarkeit ermöglicht und derzeit an der University of Pennsylvania erforscht wird. Die Idee dahinter ist es, Materialien mit Licht interagieren zu lassen, ähnlich wie es Atome tun. Jedoch geschieht dies auf einem viel kleineren Level, sodass die künstlichen Strukturen kleiner als die Lichtwellen selbst sind. Dadurch sollen die optischen Eigenschaften nicht mehr so beschränkt sein, wie es bei konstitutiven Materialien der Fall ist. Eine Digitalisierung dieser Metamaterialien könnte dazu genutzt werden, das Licht genau auf der anderen Seite wiederzugeben. Ein weiterer Vorteil eines solchen Metamaterials ist, dass Licht nicht nur wie bislang durch Lupen und Spiegel gelenkt und reflektiert, sondern auch gedehnt, gestreckt, verzerrt und in weiteren Arten manipuliert werden kann. Optimale Eigenschaften also, wenn es um das Streben nach Unsichtbarkeit geht und eventuell ein Hinweis auf die geheime Technologie, die für den Quantum Stealth Suit des US-Militärs entwickelt wird.
Quelle und weitere Informationen: HyperStealth, Pennsylvania University, Digitales Material
Eine Antwort
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