Senth IN1 – Die smarte AR-Brille speziell für den Radsport
Das in Peking ansässige Start-Up Unternehmen Insenth Tech hat mit seiner neuen Crowdfunding Kampagne auf Indiegogo ein interessantes Konzept einer Augmented-Reality-Brille (AR-Brille) veröffentlicht. Die SENTH IN1 ist eine spezifisch auf den Radsport bzw. das Fahrradfahren ausgerichtete AR-Brille ähnlich der Microsoft HoloLens, die nach mehreren Konzeptstudien und Prototypen seit 2012 nun endlich bereit für den nächsten Schritt in Richtung Marktreife ist. Und wie die Zahlen der aktuellen Crwodfunding-Kampagne belegen, besteht großes Interesse an der Entwicklung: Bereits nach 9 Tagen Laufzeit waren dreiviertel des angestrebten Finanzierungsziels erreicht.
Wie hilfreich die SENTH IN1 sein kann, lässt sich anhand der Funktionen schon jetzt erahnen. Mit Hilfe eines High-End 1,2 GHz Dual-Core Prozessor, 1 GB RAM und 4 GB ROM ist die smarte Brille für den Radsport mit genügend Power für schnelle Reaktionen und die flüssige Visualisierung von Informationen aller Art ausgestattet. Die Informationen werden gleichzeitig von vielerlei verschiedenen Sensoren gesammelt, die in der AR-Brille verbaut sind. Unter anderem zählen GPS, Beschleunigungssensor, Magnetometer, Umgebungslichtsensor und einen barometrischer Höhenmesser zur Ausstattung der SENTH IN1 dazu. Damit kann sich ein Radfahrer beispielsweise die Distanz, aktuelle oder durchschnittliche Geschwindigkeit, Zeiten oder überwundene Höhenunterschiede in Echtzeit direkt im Sichtfeld anzeigen lassen und behält so den Blick auf der Straße.
Darüber hinaus gibt es auch noch die Möglichkeit, die SENTH IN1 mit dem Smartphone, Fitnesssensoren wie Pulsmesser oder weiteren Sensoren am Fahrrad zu verbinden. Somit kann der Radfahrer auch auf Navigationshilfen oder Kommunikationsverbindungen des Smartphones zugreifen sowie seine Vitalwerte und Fahrdaten wie Trittfrequenz im Auge behalten. Außerdem gibt es noch bisher experimentelle Funktionen, die sich noch in der Entwicklung befinden. So können zum Beispiel während der Fahrt Fotos mit bis zu 8 Megapixel oder Videos mit 720p aufgenommen werden. Viel wichtiger für die Sicherheit ist aber die Gefahrenmeldefunktion, die entgegenkommende Autos oder gefährliche Hindernisse im Sichtfeld identifiziert und dem Fahrer erkenntlich macht. Auch die soziale Interaktion soll zukünftig möglich sein, sodass ein Radfahrer Notizen und Hinweise mit bestimmten Orten verknüpfen kann, die dann auch anderen Nutzen hilfreiche Informationen geben sollen.
Je nach individueller Einstellung über das spezielle Betriebssystem INSENTH OS werden die Daten und Informationen im 16:9 Widescreen-Format im durchsichtigen Display angezeigt. Dieses Display verfügt dabei über eine Auflösung von 800 x 400 Pixel und befindet sich am rechten Arm der Brille, der gleichzeitig auch Batterie, Kamera, Mikrofon, Audioausgang und einen Berührungs-Controller für die manuelle Steuerung enthält. Das komplette System ist aber so kompakt, dass man es wie eine normale Brille zusammenklappen und verstauen kann, wenn man es nicht verwendet. Dazu verfügt es über vier verschiedene Linsen, sodass die SENTH IN1 bei jedem Lichtverhältnis auf der Straße genutzt werden kann.
Für die Steuerung der AR-Brille bieten sich ebenfalls verschiedene Alternativen an. Zum einen der bereits erwähnte Berührungs-Controller am rechten Arm der Brille, zum anderen ein „Thumb Controller“, der sich in Griffweite am Lenker befestigen lässt. Sollte es jedoch mal nicht möglich sein mit den Fingern durch das Menü zu scrollen, so gibt es als weitere Alternativ auch noch eine Sprachsteuerung mit vorspezifizierten Befehlen. Es scheint, als hätten die Entwickler an alles gedacht. Die Frage ist nur, ob solch eine AR-Brille mit einem Informationsdisplay vor dem Auge im Alltag eher als hilfreich oder als störend empfunden wird…
Quelle und weiterführende Informationen: Crowdfunding-Kampagne, Insenth Tech