Schweben mit dem Hoverboard
Hat Marty McFly das schwebende Hoverboard zurück aus der Zukunft mitgebracht? Nein, denn das US-amerikanische Startup-Unternehmen Hendo entwickelt derzeit das erste schwebende Skateboard, das sogenannte Hoverboard. Ein weiteres interessantes Spielzeug im Bereich der fliegenden Fortbewegung, nachdem wir erst vor kurzem hier im Blog das Hoverbike vorgestellt haben.
Präsentiert wird die Neuentwicklung auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter, auf der Interessenten die Entwicklung der Technik, der Produkte und einer Nutzungsumgebung seit dem 21. Oktober 2014 finanziell unterstützen können. Im Gegenzug erhält man je nach Beitrag zum Projekt eine Belohnung vom einfachen Werbeartikel bis hin zum eigenen Hoverboard. Aktiv ist die Kickstarter-Kampagne noch bis zum 14. Dezember 2014, jedoch sind schon jetzt mehr als die benötigten 250.000 US-Dollar zusammen gekommen! Freuen wir uns also auf den Herbst kommenden Jahres, wenn die ersten Hoverboards ausgeliefert und im Rahmen eines großen Events präsentiert werden sollen.
Betrachtet man die Schwebetechnik des Hoverboards, so wird schnell klar, dass es zum Einsatz auf der normalen Straße leider vorerst nicht gedacht ist – es sei denn der Straßenbelag besteht aus Kupfer oder Aluminium. Denn das Hoverboard arbeitet mit vier Schwebemotoren, die in Form vier großer Scheiben unter das eigentliche Board montiert sind. Sie halten das Hoverboard in der Luft, indem eine abstoßende Kraft zwischen magnetischen Wechselfeldern und Wirbelströmen in nichtmagnetischen elektrischen Leitern auf der Gegenseite erzeugen. Deshalb funktioniert das elektrodynamische Schwebesystem derzeit nur auf einer Oberfläche aus einem nicht-ferromagnetischen Metall. Das Prinzip ähnelt dabei dem der japanischen MLX01 Magnetschwebezüge.
Auf diese Weise kann das Hoverboard etwa drei Zentimeter über dem Boden schweben und dabei ein Gewicht von bis zu 140 Kilogramm tragen. Dies entspricht ungefähr zwei Personen, die mit dem Hoverboard etwa 15 Minuten lang in der Luft bleiben können. Einen Antrieb in der Horizontalen ist nicht vorhanden, sodass man entsprechend dem Skateboard als Vorbild noch auf eine manuelle Art und Weise für Vortrieb sorgen muss.
Allerdings geht es Hendo nicht nur um das Hoverboard, das unter anderem auch dazu dient Aufmerksamkeit zu erzeugen. Vielmehr geht es den Hendo-Gründern Jill und Greg Henderson um die Technik dahinter, die Magnetic Field Architecture (MFA). Diese soll Gegenstände – zukünftig auch über nicht-metallischen Oberflächen – zum Schweben bringen und so eine neue Art der Fortbewegung ermöglichen. Anwendungsbeispiele hierfür finden sich in der Industrie, in der Gegenstände mit geringem Energieaufwand zum Schweben gebracht und bewegt werden könnten. Wie das gehen könnte, zeigt die Whitebox – eine kleine weiße Kiste mit mehreren Schwebemotoren darin. Oder die Whitebox+, die zudem noch einen Antrieb hat. Gesteuert werden sie über eine Smartphone-App. Interessierte Entwickler steht es offen, mit diese beiden schwebenden Boxen zu experimentieren und die MFA zu testen.
Ein weiteres Anwendungszenario wäre auch im Bereich des Erdbebenschutzes denkbar. Hier sollen sich die Häuser mit Hilfe der entwickelten Schwebemotoren bei im Rahmen von Erdbeben auftretenden Bodenschwingungen von einer Bodenplatte erheben, sodass kein Schaden entstehen kann. Ob und inwiefern sich dies realisieren lässt, bleibt jedoch noch offen.
Quelle und weiterführende Informationen: Hendo
Eine Antwort
[…] wie der Name an das fliegende Skateboard aus den SciFi-Filmen „Zurück in die Zukunft“ oder andere Entwicklungen dieser Art erahnen lässt, aber genau dieses Gefühl soll es vermitteln. Das nun im Rahmen einer […]